- Decker
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Dẹcker,Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie, stammt von Georg Decker (* 1596, ✝ 1661) ab. Dieser gründete 1635 die Universitätsbuchdruckerei in Basel, die 1802 in den Besitz von J. J. Turneyssen überging. Ein Nachkomme, Georg Jakob Decker (* 1732, ✝ 1799), übernahm eine Druckerei in Berlin, wurde 1763 Hofbuchdrucker und stellte u. a. 1782-89 in einer im Königlichen Schloss eingerichteten Druckerei die Werke Friedrichs II., des Großen, von Preußen in 25 Bänden her; er verlegte auch Werke von Iffland, Lavater, Pestalozzi u. a. Seine Erben führten das Unternehmen weiter und betätigten sich auch als Verleger. 1863 wurde die Familie in den erblichen Adelsstand erhoben. 1877 ging die Druckerei in den Besitz des Deutschen Reichs über und wurde in die Deutsche Reichsdruckerei umgewandelt.Dẹcker,1) Paul, Baumeister, Bautheoretiker und Kupferstecher, * Nürnberg 27. 12. 1677, ✝ Bayreuth 18. 11. 1713; Schüler A. Schlüters, seit 1710 im Dienst des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth; bedeutend v. a. als Architekturtheoretiker. Seine Musterbücher und Ornamentstiche wurden im 18. Jahrhundert für zahlreiche Schlossbauten benutzt.Schriften: Fürstlicher Baumeister oder Architectura civilis, 2 Bände (1711-16); Architectura theoretico-practica, 4 Bände (herausgegeben 1720-23).2) Willy, Opernregisseur, * Köln 8. 9. 1950; war Assistent in Essen und Köln und wurde 1985 Oberspielleiter an der Kölner Oper. Als Gastregisseur inszenierte er u. a. 1980 in Montepulciano die Uraufführung von H. W. Henzes »Pollicino« und 1992 an der Deutschen Oper Berlin A. Reimanns »Das Schloß«. Seit 1992 tritt Decker auch mit Gastinszenierungen an der Dresdner Staatsoper hervor (u. a. 1995 »Die Soldaten« von B. A. Zimmermann, 2001 »Das Rheingold« von R. Wagner).
Universal-Lexikon. 2012.